Wissen, Kommunizieren, Verstehen

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Vorgehen

Erster Schritt wird die Definition des Begriffes „Service“ im Sinne dieser Dissertation sein. Hierbei steht nicht die technische Beschreibung im Vordergrund (dies ist bereits ausführlich in einschlägiger Literatur zu lesen), sondern die Beschreibung der Merkmale, die einen Service im Sinne dieser Dissertation ausmachen, Ansätze hierzu sind folgende Thesen:

  • Ein Service wird nur dann betrachtet, wenn es eine fachliche Anforderung hierzu gibt. Es sei denn, ein Service wird im Rahmen verschiedener fachlicher Anforderungen zum Einsatz kommen.
  • Ein Service wird nur dann entwickelt, wenn er mehrfach eingesetzt werden soll.
  • Jeder identifizierte Service wird gleichzeitig mit Tesfällen entwickelt. Ohne die Definition von Testfällen gibt es keinen Service.
  • Jeder Service wird mit ServiceVereinbarungen (Daten und Leistung) entwickelt. SLAs können mehrfach pro Service vorkommen. Ohne SLA erfolgt keine Entwicklung

Grundsätzlich muss für die richtige Methode unterschieden werden, ob das betrachtete Unternehmen gänzlich in Richtung SOA wechselt oder ob es im Rahmen der technischen Agilität ausschließlich in der IT die Architekturgrundlage anpasst. Im Fall einer unternehmensweiten Architekturausrichtung besteht der Vorteil bei der Methodik zur Servicefindung durch die Integration der Fachbereiche. Die Ergebnisse werden genauer und qualifizierbarer sein. Eine reine ITBetrachtung erfordert eine genaue Analyse der Bestandssysteme auf Funktionen und deren Aufrufe, Performance und Schnittstellen. Hierbei werden die fachlichen Anforderungen interpretiert und bestenfalls Dokumentationen bzw. Anforderungsdefinitionen entnommen.

Folgende Schritte werden für die Methodenanalyse durchgeführt werden:
In jedem Fall Bestandssystemanalyse:
  • Einschätzung der häufigsten angepassten Funktionen und Module durch die IT Entwickler (Interview IT)
  • Einschätzung der am meisten supporteten Funktionen und Modulen (Interview IT)
  • Analyse der Auftragsdokumentation auf Häufigkeit von betroffenen Funktionen und Modulen
  • Schaffen von Messungen beim Aufruf der durch o. g. Punkte identifizierten Funktionen zur Qualitätssicherung der subjektiven Aussagen
  • Analyse auf Wiederverwertbarkeit in anderen BestandssystemProzessen.
Sofern die Fachbereiche einbezogen werden können erfolgt eine Fachprozessanalyse:
Interview über die häufigsten Prozesse bei der Nutzung der Bestandssysteme.
Interview über die größten Probleme bei der Nutzung der Bestandssysteme.
Abfrage der Häufigkeit zum Aufruf der aus Fachbereichssicht wichtigsten Geschäftsprozesse

Sofern eine Prozessdokumentation aus betriebsorganisatorischer Sicht vorliegt:
Analyse der Prozesskomponenten auf Wiederverwertbarkeit

Konsolidierung:
Alle Ergebnisse werden übereinandergelegt und auf Übereinstimmungen hin analysiert.
Ergebnisse werden gruppiert (ggf. mehrfach) und klassifiziert.
Einzelfälle werden auf Wichtigkeit analysiert und ggf. ignoriert.
Ermittelte Komponentenüberschneidungen werden auf technische Umsetzung analysiert.
Servicevereinbarungen werden definiert (sofern keine Servicevereinbarung gefunden werden kann, erfolgt keine weitere Servicebetrachtung im Sinne einer SOA)
Testfälle werden für mindestens zwei verschiedene Prozesse definiert. Sofern keine zwei Testfälle definiert werden können, erfolgt keine weitere Betrachtung im Sinne einer SOA.
Konfiguration der SLAs um Anforderungen aus anderen Prozessen ggf. gerecht zu werden, ohne jeweils den Service anpassen zu müssen.
Erneute Betrachtung der Vereinheitlichung der gefundenen Services.
Analyse, in wie weit Serviceanforderungen durch Kombination bestehender Services mittels Enterprise Service Bus (ESB) gestaltet werden können (Servicekonsolidierung).
Definition von Kennzahlen zur Bewertung von Servicenutzen nach Implementierung

Implementierung:
Implementierung einzelner verbleibender Service.
Verknüpfung über den ESB
Integration der Services in den Fachbereichsprozess
Messung des Servicenutzens durch Kennzahlenmanagement
Serviceoptimierung / Servicekonsolidierung


Interviews


Die Fragestellungen für die Interviews in Rich-tung Softwarentwickler sind noch zu entwerfen. Die Fragen sollen nicht weiter erklärt werden, damit die Ergebnisse so unbefangen wie möglich sind. Die Antworten werden auf inhaltlichen Be-zug zur Identifikation von Services analysiert und entweder für das zukünftige Vorgehen verworfen, beibehalten oder modifiziert.
Die Fragen bewegen sich im Bereich subjektiver Eindrücke über Häufigkeit von Modulanpassun-gen, Wartungs- und Pflegeaufwände, sowie häufig aufgerufene Funktionen.